RevolverClub Sumiswald - Entstehung


Gründung


Der Revolverclub Sumiswald wurde am 22. Juli 1893 von 15 Armeeangehörigen, hauptsächlich Offizieren, die Faustfeuerwaffen trugen und einem Landjägerkorporal gegründet. Die erarbeiteten Statuten des Vereins genehmigte der damalige Militärdirektor des Kantons Bern am 30. August 1894. Diese Statuten wurden erst im Jahre 2000 aus rechtlichen Gründen durch neue ersetzt.
Der Gründungszweck war der, dass die Gründer mit den damaligen Ordonnanzwaffen auch ausserhalb der Dienstzeit üben wollten. Man schoss damals mit den Revolvern Mod. 1872/78 und 1882. Daher dürfte auch der Name des Vereins stammen. Der Mitgliederbeitrag betrug Fr. 3.--. Die Schussdistanzen lagen bei 40, 50 und 60 m was erstaunlich ist, war doch die Präzision dieser Revolver im Vergleich zu den heutigen Pistolen eher bescheiden.
Auch damals wurde das leibliche Wohl nicht vergessen, heisst es doch im Artikel 11 der Statuten „es soll jeweilen auch auf dem Schiessplatz möglich sein etwas zu trinken!“


Die erste "Schiessanlage"

Die erste "Schiessanlage" befand sich auf dem heutigen Parkplatz des Restaurant Sternen in Grünen. Es wurde aus einem „Schöpfli“ über das Bahngeleise (Strecke Grünen – Wasen) in das gegenüberliegende Bord geschossen, wo jeweils Scheiben aufgestellt wurden. Wenn sich ein Eisenbahnzug genähert habe, sei das Schiessen einfach unterbrochen worden.
Da dieser Standort mit der Zeit nicht mehr befriedigte, baute man nach der Jahrhundertwende beim „Turm“ neben dem Eisenbahntunnel, zusammen mit den Kleinkaliberschützen einen neuen Schiessstand mit 8 Scheiben, Distanz 50 m. Dort wurde bereits einmal ein Emmentalisches Landesschiessen durchgeführt. An diesem Standort blieb der Revolverclub bis 1972.


Schiessanlage Spittel

Beim Bau der neuen Schiessanlage Spittel (Schloss Sumiswald) wurde dort auch ein 50m-Stand gebaut. Der Wechsel hatte sich aufgedrängt, weil die Sicherheit nicht mehr den neusten Vorschriften entsprach. Die Anlage wurde seither von den Sportschützen Sumiswald und Sportschützen Wasen sowie vom Revolverclub benützt. Im Jahre 1977 erstellte der RC noch eine 25m-Anlage mit einer Gruppe von fünf Scheiben. Zu erwähnen wäre in diesem Zusammenhang, dass die 50m wie die 25m-Anlage vollständig mit eigenen Mitteln erstellt wurde.


10m-Luftpistolenanlage

1989 konnte der RC nach Absprache mit der Gemeinde und dem Schwingklub im Schwingkeller bei der Turnhalle Sumiswald eine 10m-Luftpistolenanlage einrichten, wodurch auch in den Wintermonaten eine ausgezeichnete Trainingsmöglichkeit besteht. Leider wird diese nur von wenigen Schützen benützt.


Schützenfeste und Weltmeisterschaften

Die Tätigkeit des Revolverclubs war rege. Als dann auch mit neuen Armeewaffen, sowie Sport- und Matchpistolen geschossen wurde, nahmen Schützen des Clubs an vielen Schiessanlässen, auch den Eidgenössischen Schützenfesten teil. Davon zeugen ab 1927 bis heute viele Auszeichnungen aus Sektionswettkämpfen und von Einzelschützen. Ein Höhepunkt war die Teilnahme am Eidg. Schützenfest 1969 in Thun, als der Revolverclub in der Kategorie 2 den 1. Rang erreichte. Auch hervorragende Einzelschützen trugen zum Ansehen des Clubs bei. So z.B. Ernst Flückiger (1896-1973). Dieser war von 1930-1952 in der Schweizerischen Matchgruppe und nahm ohne Unterbruch an neun Weltmeisterschaften auf der ganzen Welt teil. Dabei errang er mit dieser sechs Weltmeistertitel. Einmal wurde dabei sogar ein Weltrekord aufgestellt. Flückiger war auch mehrmals Kantons- und Schweizermeister mit der Matchpistole und einmal Schützenkönig. Ernst Flückiger, von dem man sagt er sei die Ruhe selbst gewesen, war zudem auch ein ausgezeichneter Gewehrschütze.
Weiter müssen noch die Gebrüder Fritz und Emil Leibundgut erwähnt werden, auch sie waren in der Nationalmannschaft und regional wie international (1935 WM in Rom) für viele hervorragende Schiessresultate besorgt. Aus beruflichen Gründen mussten sie dann ihre Schiesstätigkeit etwas reduzieren. Fritz und Emil Leibundgut waren auch grosse Gönner des Clubs. Als erfolgreicher Schütze und grosse Stütze des Vereins darf hier auch noch Johann Trüssel genannt werden.


Das Salvisbergschiessen

Der Höhepunkt in der Tätigkeit des Revolverclubs ist immer noch das Salvisbergschiessen. Dieses wird seit der Eröffnung der Schiessanlage beim Spittel (1973), jeweils an zwei Wochenenden im April/Mai durchgeführt. Oscar Salvisberg war Gründungsmitglied des RC. Zudem wurde auf seine Initiative seinerzeit im Restaurant Hirschen in Grünen der Schweizerische Revolverclub gegründet. Heute ist die Person Salvisberg bei älteren Schützen und Einwohnern, die ihn noch persönlich kannten, etwas umstritten. Am Salvisbergschiessen nehmen vorwiegend Schützen aus der Region und den umliegenden Kantonen, aber auch aus entfernteren Landesteilen teil.


Fusion Sumiswald-Wasen und Modernisierung

Die Sportschützen Sumiswald und Wasen, die ebenfalls auf der 50m-Schiessanlage des Revolverclubs schiessen, haben 2005 zum Verein Spotschützen Sumiswald-Wasen fusioniert. Sie kamen darauf mit dem Wunsch an den Revolverclub, sie möchten ihre Anlage auf elektronische Scheiben umrüsten und zur Finanzierung ein Sportschützenfest durchführen. Der RC erklärte sich zur Mithilfe bereit, allerdings mit der Auflage, man wolle vom Fest auch profitieren, man möchte mit dem Gewinn bei der 50 und 25m-Anlage künstliche Kugelfänge installieren. Sonst hätte der RC vom Umbau keinen Nutzen gehabt, da ein Umrüsten für die Scheiben der Pistolen- schützen wegen deren Grösse viel zu teuer geworden wäre. So wurde dann 2005 das „Emmentalische Sportschützenfest“ durchgeführt, welches ein Erfolg war und einen Gewinn von über Fr. 50 000.-- abwarf. Zusammen mit dem Sportfondsbeitrag von Fr. 36 000.-- blieben für Revolverclub und Sportschützen nur noch ein relativ kleiner Beitrag an die Gesamtkosten von knapp Fr. 94 000.--. Aus Kostengründen wurde beim Umbau die Anzahl Scheiben von 10 auf 8 reduziert. Wie wir geplant hatten, kann aber auch so noch speditiv geschossen werden. Hier ist auch zu erwähnen, dass während dem Fest und den Bauarbeiten, praktisch alle Mitglieder der beiden Vereine und viele Helfer aus der Umgebung, unentgeltlich mitarbeiteten. Heute sind wir froh, beim Fest mitgeholfen zu haben. Die künstlichen Kugelfänge sind für beide Verein ein Gewinn, wurde doch damit ein grosser Teil der Umweltbestimmungen erfüllt.


Der RC Heute

Gegenwärtig beträgt der Mitgliederbestand 30 Aktiv- und 15 Passivmitglieder. Der Revolverclub hat immer noch einige sehr gute Schützen, leider im Moment keine Ausnahmekönner wie die eingangs erwähnten. Auch mit dem Nachwuchs hat der Club etwas Sorgen, junge Schützen und Schützinnen wären jederzeit willkommen. Trotzdem ist der Revolverclub noch recht aktiv. Das Salvisbergschiessen wird weiterhin durchgeführt. Allerdings schwankten die Teilnehmerzahlen in den letzten Jahren, Tendenz eher sinkend. Wir müssen jedes Jahr neu entscheiden, ob es noch durchgeführt werden soll. Es besteht die Hoffnung, der Teilnehmerschwund könne gestoppt werden. Sonst müssten wir auf die weitere Durchführung verzichten, was für den Revolverclub und das Schiesswesen allgemein, ein Verlust wäre. Auch viele Gruppenschiessen werden von Clubmitgliedern besucht und jedes Jahr wird auch an einem grösseren auswärtigen Fest teilgenommen.
Es geht aber nicht nur um den Schiesssport, auch Kameradschaft und Geselligkeit sollen nicht zu kurz kommen. Wir können mit Befriedigung feststellen, dass der Zusammenhang im Club sehr gut ist.


Präsident
Fabian Zaugg
Email:
faebu_z@hotmail.com
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